Torf ist aufgrund seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften ein schwer ersetzbarer Rohstoff für Substrate im Erwerbsgartenbau. Seine Ressourcen sind jedoch begrenzt. Darüber hinaus vernichtet der Torfabbau klimatisch und naturschutzfachlich bedeutende Ökosysteme – wachsende Hochmoore – unwiederbringlich. Um global die noch intakten Moore zu erhalten und regional die Arbeitsplätze im Garten- und Landschaftsbau sowie in der Torfindustrie zu sichern, wird eine Lösungsmöglichkeit darin gesehen, mit einer Kultivierung von Torfmoosen die derzeitige Praxis der Moorausbeutung zu ersetzen.

Ziel des Forschungsvorhabens ist eine langfristige und dauerhafte Versorgung der gärtnerischen Produktion mit innovativen Kultursubstraten auf der Basis von Torfmoos-Frischmasse, die als neuer Grundrohstoff zum Einsatz kommen soll. Für die dauerhafte Bereitstellung dieses neuen Grundrohstoffs ist ein nachhaltiges Kultivierungsverfahren zu entwickeln, in welchem Torfmoose (Sphagnen) auf schwimmfähigen Vegetationsträgern angebaut werden. Nach Ernte und Aufbereitung des Rohstoffs Sphagnum-Frischmasse kommt dieser in Form torffreier Substrate bzw. von Substraten mit nur noch geringen Torfgehalten in optimierter Zusammensetzung im Erwerbsgartenbau zum Einsatz.

Am Verbundprojekt PROSUGA sind sieben Partner, drei Forschungseinrichtungen und vier kommerzielle Unternehmen, beteiligt.

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EMAUDie Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald entwickelt praxistaugliche Verfahren zur Sphagnum-Diasporenproduktion und –vermehrung. Für die Umsetzung von Sphagnum-Farming in industriellem Maßstab ist die Entwicklung geeigneter Ausbringungs- und Ansiedlungsverfahren notwendig.
Internet: http://www.botanik.uni-greifswald.de/2534.html
Ansprechpartner: Prof. Dr. Hans Joosten, Tel.: 03834 864177

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mstDie mst-Dränbedarf GmbH in Twistringen entwickelt schwimmfähige Trägermaterialien und dünnschichtige, mit Sphagnum-Diasporen (Saatgut) bestückte Vliese. Diese innovative Mattenkombination bildet die Grundlage des industriemäßigen Produktionsverfahrens auf Wasseroberflächen.
Internet: http://www.mst-engineering.net/
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Joachim Meyer, Tel.: 04243-9306-0

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NiRaDie Niedersächsische Rasenkulturen NIRA GmbH & Co.KG in Groß Ippener kultiviert Sphagnen auf Vliesen im Freiland unter Schattierfolie vor und beregnet sie. Der Aufbau eines Mutterpflanzenquartiers sichert die Entnahme von Moosen ohne Fremdbewuchs in definierten Zeiträumen.
Internet: http://www.rasenkulturen.de/html/index_1.html
Ansprechpartner: Dr. Christian Schade, Tel.: 04224 92140

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IASPDas Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt eine innovative Erntetechnologie für auf Schwimmmatten angebaute Sphagnen. Für die Trocknung des Erntegutes wird in einem neuen Verfahren die Abwärme eines regionalen Biogas-BHKW genutzt.
Internet: http://www.iasp.asp-berlin.de/iasp032.html
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. agr. Jan Häbler, Tel.: 030-2093-6057

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HUBDie Humboldt-Universität zu Berlin kultiviert mit speziell dafür entwickelten Schwimmmatten auf einem Tagebaufolgegewässer in Süd-Brandenburg großflächig Sphagnum-Biomasse. Der Produktionsprozess in seinen Teilschritten Ausbringung, Kultur und Ernte unterliegt der ständigen Optimierung. Einen zweiten Schwerpunkt stellt die Entwicklung und Testung innovativer Substratmischungen auf Basis der produzierten Torfmoose dar.
Internet: http://www.agrar.hu-berlin.de/fakultaet/departments/dntw/ubg/
Ansprechpartner: M.Sc. Armin Blievernicht, Tel.: 030-2093-46 431

MoKuRa-logoMoKuRa

MoKuRaDie Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG entwickelt ein neues Verfahren zur Vorbehandlung von Sphagnum-Biomasse und stellt daraus industriemäßig verschiedene Kultursubstrate her. Ergänzend dazu muss die Lagerung der neuen Substrate optimiert werden..
Internet: http://www.moorkultur-ramsloh.de
Ansprechpartner: Gunnar Koch, Tel.: 04498 641

RoLa-logoRoLa

RoLaDie Rosengut Langerwisch GmbH & Co. KG in Michendorf testet die Substrate in gärtnerischer Großproduktion und berücksichtigt hierbei besonders Wasserführung, Düngungsstrategie, automatisiertes Topfen und die Vermarktung. Es werden Potenziale zur Einsparung von Ressourcen und deren technische Umsetzung identifiziert.
Internet: http://www.rosengut.de/
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Gartenbau (FH) Kati Bräutigam, Tel.: 033205 46644

Für das Management des Verbundvorhabens zeichnet das IASP verantwortlich.